Das erste Wunder

Mittwoch, 16. November 2022

Hallo Freunde,

das erste der beiden Wunder hat sich erfüllt! Heute morgen haben mir die Löwener Ärzte erklärt, dass sie anders als die Tallinner nicht den ganzen Magen rausschneiden, sondern nur den Tumor. Das ist für mich ein himmelweiter Unterschied.

Heute morgen hätte ich beinahe im letzten Moment aufgegeben: als ich in Löwen ankam, dachte ich „Ich könnte eigentlich sofort zurück fahren, denn das Wunder ist schon geschehen: es besteht darin, dass ich in Frieden bin mit der Idee, am Samstag nach Tallinn zurück zu fahren und die Behandlung unverzüglich zu beginnen.“ So wenig hatte ich mit dieser Lösung gerechnet.

Dank sei Gott. Und danke für eure Gebete. Natürlich haben die Ärzte in Löwen ihre Methode nicht aufgrund unserer Gebete entwickelt, die machen das schon seit Jahren so. Beten verändert nicht die Wirklichkeit, wohl aber den Beter. Mir hat euer Gebet geholfen, nicht in Panik zu verfallen.

Eine recht sichtbare Konsequenz ist, dass ich am Samstag nicht wie geplant nach Estland zurück fahre, sondern die kommenden vier bis sechs Monate in Eupen wohnen werde. Ich habe so ein Gefühl, dass das für Lino sehr gut ist und für meine Familie gar nicht schlecht.

Jetzt wird es zunächst administrativ spannend: zur Zeit hoffe ich, dass die estnische Krankenkasse einsieht, dass sie laut EU-Verordnung 883/200 die Kosten übernehmen muss, weil die Belgier aus medizinischer Sicht eine zufriedenstellendere Lösung für mein Problem haben als die Esten. Für den Fall, dass das nicht klappen oder zu lange dauern würde, versuche ich kurzfristig einen Arbeitgeber in Belgien zu finden, der mich einstellt.

Luc

Diesen Rundbrief habe ich per E-Mail an alle verschickt, die in meiner Freundesliste stehen.