Samstag, 29. Juni 2024

Gestern als ich den Rundbrief fertig geschrieben hatte, fuhr ich wie geschrieben mal schnell zum „Hard Rock Lager“. Den Bereich mit den Konzerten darf man nur mit Eintrittskarte betreten, dazu bin ich zu geizig und außerdem wüsste ich nicht, was ich da sollte. Aber vor dem Eingang ist ein Platz mit Essensbuden („street food“ nennt man das heute). In einer Bude kann man sich seine eigenen Münzen zum Andenken prägen, ganz urig mit echtem Schmiedefeuer und -hammer. Daneben gibt es „temporary tatoos“ zu kaufen ab 20€. Ich genieße den Trubel. Hier laufen die seltsamsten Typen rum. Veteranen mit langen grauen Haaren, Hängebauch und tätowierten Armen. Manche sind Einzelgänger, andere sind mit Frau angereist. Es gibt eine Hüpfburg für Kinder, die von ihren Eltern mit zum Festival gebracht wurden. Eine lange Blondine mit pechschwarzem Kleid bis zum Boden erkenne ich wieder, ich war schon im Park mit dem Fahrrad an ihr vorbei gefahren, hatte –wie üblich– „Tere“ gesagt, und sie hatte –anders als in Estland üblich– zurück gegrüßt. Ich kaufe mir eine Portion Fritten, setze mich an einen der Klapptische und esse ganz langsam. Ein etwa vierzig Jahre junger Mann setzt sich neben mich und fängt an zu erzählen. Und das in Estland! Ich muss wohl präzisieren, dass er nicht mehr ganz nüchtern war.