Spendenaufruf

Sonntag, 22. November 2020.

Hallo Freunde,

würdet ihr mir einen kleinen Gefallen tun? Überweist bitte 5€ Spende auf das Konto der Kirchengemeinde von Mustamäe:

Empfänger: EELK Mustamäe Maarja Magdaleena kogudus
IBAN: EE241700017003221206
SWIFT: NDEAEE2X
Bank: Luminor Bank AS
Mitteilung: Spende Kirchenbau

Weshalb? Erstens macht ihr diesen Leuten damit eine Freude und zweitens sehe ich dann mal, wer meine Rundbriefe noch liest.

Der dritte und eigentliche Grund dauert was länger. Ich versuche mich kurz zu fassen, aber ich muss ein bisschen ausholen.

Der Tallinner Stadtteil Mustamäe besteht fast ausschließlich aus bis zu 9-stöckigen Plattenbauten, die zur Sowjetzeit in den 1960er Jahren hier hingepflanzt wurden. Das sieht zwar nicht besonders schön aus, ist aber zum Leben ganz angenehm, weil es zwischen den Autoparkplätzen trotzdem noch genügend Platz zum Spazieren und Spielen gibt, zudem auch recht viele Bäume mit Eichhörnchen drauf. Hier wohnen über 60.000 Menschen auf 4,41 Km², somit ist das eine der dichtbewohntentesten Gegenden Estlands.

Hier in Mustamäe, auf einem achten Stock, ist auch unsere Dreizimmerwohnung, in der Ly aufgewachsen ist, in der Mari seit September 2015 wohnte (zusammen mit Lys Vater und dessen zweiter Frau), die wir von Lys Eltern geerbt haben, und in der wir vier bis im Mai 2020 gewohnt haben.

Und seit dem Sommer 2018 gibt es in Mustamäe sogar eine Kirche. Ein moderner Neubau mit vier Notaufnahmewohnungen im Keller. Leider gibt es im Internet kaum Dokumentation über den jetzigen Stand, weil die tüchtigen Leute sich hierzulande zu wenig mit Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen. Hier immerhin ein Spendenaufruf von damals, mit Simulationsbildern, als noch kein Stein stand: https://mustamaekogudus.weebly.com/aita-ehitada-mustamaumlele-kirik.html

Der Bau hat 3 Millionen Euro gekostet, wovon 2 aus öffentlicher Hand stammen. Das ist in Estland geradezu sensationell. Ich selber habe an dem Projekt keinen Verdienst, wir wohnten da noch in Vigala. Die ganze Arbeit hat jene lutherische Gemeinde gemacht, von der ich schon im Januar erzählt hatte. Wir kamen sozusagen in Tallinn an und setzten uns ins gemachte Nest.

Ich halte diese Leute für jene Christen, denen die Zukunft gehört. Das sind Leute, die Frohbotschaft statt Drohbotschaft verkünden. Diese Leute waren es auch, mit denen Mari im Sommer trotz Corona nach Taizé gefahren ist (Sommerbericht).

Und deren Kirche ist jetzt so gut wie fertig. Es fehlen noch 250.000€ bis zur Nutzungsgenehmigung. Sie selber nutzen einige Räume trotzdem schon, ohne das allzu sehr an die große Glocke hängen zu dürfen. Sonntags Gottesdienst, dienstags Bet-und-Arbeitstag, mittwochs meine Männerbibelgruppe.

Und in einem Kilometer Umkreis dieser Kirche leben tausende Menschen, von denen die meisten kaum etwas über Jesus wissen. Und ich mache mir doch immer Sorgen, weil die Frohe Botschaft in Estland so wenig bekannt ist. Deshalb finde ich Gemeinden wie die von Mustamäe wichtig und unterstützenswert.

Und jetzt haben sie also eine ideale Kirche am idealen Ort… und dürfen sie offiziell nicht nutzen, weil noch 250.000€ für die letzten Arbeiten fehlen. Ein lächerlich kleiner Betrag!

Die Leute der Gemeinde sind optimistisch, sie wollen noch dieses Jahr den Auftrag erteilen und vertrauen darauf, dass das fehlende Geld rechtzeitig eintrifft.

Ich finde, dass die mal eine ermutigende Anerkennung verdient hätten.

In meiner Freundesliste sind 371 Adressen, und ich dachte mir: wenn 200 von euch mitspielen und 5€ überweisen, wären das immerhin 1000€, ein netter Weihnachtsgruß zur Unterstützung der Endphase. Und ihr kennt ja die Geschichte von dem kleinen Jungen, der fünf Brote und zwei Fische hergab, mit denen dann 5000 Männer satt wurden. Ihr dürft natürlich auch mehr überweisen als 5€, zum Beispiel die gleiche Summe wie euer letzter Restaurantbesuch gekostet hat. Aber eigentlich ist die Anzahl der Überweisungen wichtiger als die Gesamtsumme.

Das war der dritte Grund. Ich habe den Leuten der Gemeinde vorsichtshalber nicht viel von meiner Spendenaktionsidee gesagt, um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Ich verlasse mich jetzt ganz auf euch und hoffe, dass die sich nächste Woche wundern, wo die vielen Überweisungen plötzlich herkommen. Wer noch Bedenken hat, darf sich gerne bei mir melden.

Ansonsten geht es uns übrigens gut.

Liebe Grüße!

Luc