Vigala hat mich wieder

Sonntag, 24. April 2016. Schon wieder ist eine Belgienreise vorbei (siehe auch Eupen ist ne schöne Stadt). Die Rückreise verlief ganz nach Plan: mein Wecker ging am Freitagmorgen um 5 Uhr, mit dem ersten Zug um 6.17 Uhr verließ ich Eupen. In Zaventem wurden die Reisenden mit dem Bus vom Bahnhof zum Flughafen gebracht. Um 11.05 Uhr flog ich von Brüssel nach Frankfurt, von dort aus um 13.20 Uhr weiter nach Tallinn. In Tallinn noch mit dem Linienbus von 17.08 Uhr zum Bushof, wo Ly und die Kinder auf mich warteten. Von dort aus fuhren wir mit unserem Auto weiter, das im Hof unserer alten Stadtwohnung zwei Wochen lang gewartet hatte. Wir fuhren nicht direkt nach Hause, sondern zunächst nach Mustamäe, wo Mari zwei Wochen lang fast alleine gelebt hatte und noch einiges aufzuräumen war. Auf dem Weg nach Hause machten wir Essenspause im chinesischen Schnellrestaurant und beschlossen dort, dass wir auch noch schnell nach Vääna fahren und bei Kusta und Asta vorbeispringen könnten. So kamen wir erst gegen Mitternacht zu Hause an.

Was bleibt übrig?

Also der ursprüngliche Zweck dieser Reise, nämlich meine Arbeit, ist nicht zu kurz gekommen: im ÖSHZ haben wir die „Nebenbuchhaltung Sozialhilfeausgaben“ (ein Projekt, an dem ich mehr als ein Jahr lang gearbeitet hatte) zu einem ersten Abschluss gebracht, haben 20 Jahre TIM im ÖSHZ gefeiert und die Prüfung durch eine Kommission aus der Wallonie in allen Ehren bestanden. In der Eiche arbeitet Alexa weiterhin begeistert mit Monique und Roger an Lino Voga und kommt gut voran. Momentan macht sie es noch ehrenamtlich, aber wahrscheinlich wird sie schon bald halbtags dort eingestellt. Und bei Oikos ist ganz ohne mein Zutun ein neues Projekt gewachsen: Lino Noi wird dort helfen, die Integration zwischen Immigranten und Hiesigen zu fördern.

Obschon ich ganz bewusst keine außerfamiliären privaten Termine gemacht habe, gab es immer wieder Begegnungen mit vielen Menschen, die mich teilhaben ließen an ihren Sorgen wie Freuden. Tante Christel, die mir die Geburtstage all ihrer Urenkel ohne Zögern nennen kann. Erika, deren letztes Lehrmädchen ihre Rechte besser kannte als ihre Pflichten. Michael, der zweimal beinahe Schuldirektor geworden wäre. Nicole, die für ihr Kind ein jahrhundertealtes französisches Volkslied umdichtete und nicht „je te plumerai“ singt, sondern „je te caresserai“. Ilona, die sich daran erinnerte, wie sie als Kind einmal bei uns im Spielkeller bei einer „Geisterbahn“ mithelfen durfte und dann den Einschaltknopf der Geisterorgel nicht fand. Kerstin, die bei Mutter Meera das Gleiche fand wie ich in Taizé. Um nur einige zu nennen.