Montag, 19. Oktober 2015

Dieses Wochenende war ich mit Rello nach Valga zum Lauluragin 2015, einem Pop/Jazz-Konkursfestival für Chöre.

Neun Chöre nahmen dort teil, von denen wir mit einem Durchschnittsalter von fast 50 deutlich die ältesten waren. „Lauluragin“ bedeutet in etwa Liedgeknatter. Das Festival ist noch jung. es fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt und war zum ersten Mal international (weil ein finnischer Frauenchor und ein lettischer Knabenchor mit dabei waren). Aber vortrefflich organisiert, mit professioneller Band, Ton- und Lichttechnik. Da waren hochkarätige Profimusiker wie Antti Kammiste, Teele Viira, Sirje Medell oder Jere Laukkanen, die mich schwer beeindruckten.

Seit Anfang September hatten wir intensiv an den vier Liedern gearbeitet, die wir dort vorführten. Das Schwierigste dabei war, das unsere Dirigentin Thea diesmal ohne Wenn und Aber verlangte, dass wir auswendig singen. Womit sich Recht hatte, denn wie will man Popmusik mit einer Partitur in der Hand vortragen. Dass das für uns alte Böcke so schwer würde, damit hatte sie wahrscheinlich selber nicht gerechnet. Aber wir haben es geschafft. Und sind um eine interessante Herausforderung reicher.

Nebenbei erfuhr ich, dass Hugo (ein Chorbruder) noch bis zu seinem 12. Lebensjahr in einem Haus ohne elektrischen Strom gelebt hat. Beim Lesen und Hausaufgabenmachen benutzten sie Petroleumlampen. Um aufs Klo zu gehen, mussten sie durch den Stall, wobei die Eltern ihnen beigebracht hatten, wie man seine Hand über die Lampe halten muss, um nicht versehentlich das Heu in Brand zu stecken, das stellenweise vom Heuboden runterhing.