Luc und Iiris zum Martinszug¶
Hallo Freunde,
nächsten Sonntag kommen Iiris und ich für zwei Wochen nach Eupen. Eine Laterne für den Martinszug haben wir schon, und danach darf Iiris zehn Tage lang als Gastkind zur PDS ins erste Schuljahr gehen.
Bei Iiris bewirkt das schon ein mulmiges Gefühl, wenn Mama für so lange Zeit und so weit weg ist. Bei mir übrigens auch, aber aus anderen Gründen: wird überhaupt noch Zeit für mein Arbeit übrig bleiben, wenn Iiris mit dabei ist? Meine Eltern sind ja nicht mehr so jung wie vor 6 Jahren, als wir ähnliche Abenteuer für Mari organisierten. Und ich für meinen Teil wäre in Eupen auch nur mit Lino bzw. dessen Benutzern für einige Wochen durchaus beschäftigt. Aber ihr kennt ja Ly, die fürsorglich darauf achtet, dass ich mich nicht allzu sehr vom eigentlichen Leben weg spezialisiere.
Ja, das eigentliche Leben…
Zum Beispiel die Geschichte vom Indianer mit dem Hammer. Gestern waren wir einige Stunden bei Lys Vater zu Besuch, der nach dem Hirnschlag im Juni weiterhin sehr pflegebedürftig ist. Die größte Last dabei trifft wohl seine Frau, die sich liebevoll um ihn kümmert. Unser Anteil besteht hauptsächlich aus gelegentlichen Besuchen. Zum Beispiel im August Mit Kusta zum Strand (aber das ist jetzt schon lange her, inzwischen ist bei uns der Herbst gekommen). Gestern waren wir also nicht zum Strand, sondern haben Gesellschaftsspiele gespielt. Hier sieht man uns bei einem Spiel, wo jeder reihum eine Karte zieht und den darauf abgebildeten Begriff dann pantomimisch darstellt:
So musste Iiris einmal einen Indianer darstellen. Ihre Show begann damit, dass sie Holz hackte. Nachdem wir die Lösung gefunden hatten, wunderte uns dieses Detail.
Wir: Aber wieso hackt dein Indianer Holz?
Iiris: Ja, die Indianer hacken Holz mit einem Hammer.
Wir: Mit einem Hammer? Du meinst wohl eine Axt?
Iiris: Nein, das ist keine Axt. Das ist ein scharfer Stein, den sie an einen ganz geraden Holzstab gebunden haben. In Yakari habe ich das gesehen.
Wir: Ach so, ein Tomahawk.
Dass Iiris Yakari so gut kennt, finde ich schön, weil es ja immerhin sozusagen ein Landsmann von mir ist.
Das war also die Geschichte vom Indianer mit dem Hammer, nur eine kleine Facette aus unserem eigentlichen Leben.
Eine andere Facette unseres Lebens ist das Tanzen geworden. Ly und ich tanzen seit einem halben Jahr in der Volkstanzgruppe unseres Dorfes mit. Hier ein Blog-Eintrag mit einem Film dazu: Luc lernt estnischen Volkstanz.
Während es für mich wohl immer ein Geheimnis bleiben wird, wie man all diese Bewegungen erstens erlernen und zweitens auch noch genießen kann, ist das für Mari gar keine Frage. Sie geht seit März 2013 zweimal pro Woche in Pärnu zum Tanztraining. Gestern morgen nahm sie mit ihrem Partner Egert an einem Wettbewerb in Tallinn teil. Hier sieht man, wie Tanzlehrer Ants Lopsik den beiden letzte Anweisungen gibt:
Ly hat zwar gefilmt, wie die beiden tanzen, aber das darf ich nicht veröffentlichen (weil die Musik, zu der die Kinder tanzen, durch das Autorenrecht vor unerlaubter Verwendung geschützt ist). Aber hier immerhin einige Fotos von einem ähnlichen Wettbewerb im Mai:
So. Und jetzt müssen wir in die Sauna und danach zur Tanzprobe.
Seid herzlich gegrüßt von
Luc, Ly, Mari und Iiris