Verlässliche Informationsquellen

Samstag, 11. Oktober 2025

Im Rundbrief der Wikimedia Deutschland las ich in einem Fazit der WikiCon 2025 (Verlässliche Informationen im Zeitalter der Desinformation):

Verlässliche Informationen bereitzustellen – das ist und bleibt der Kern der Arbeit in Wikipedia. Dafür braucht es seriöse, überprüfbare Quellen. Doch genau diese sind heute zunehmend bedroht – durch Desinformation, Deepfakes und den Missbrauch von KI-Technologien. (…) Was heißt das für den Journalismus – und für Wikipedia? Quellen müssen heute mehrfach geprüft, Informationen kritisch hinterfragt werden. Und: Ausgewogenheit in der Berichterstattung bedeutet nicht, jeder Meinung Raum zu geben. „Wir bilden in der Wikipedia auch nicht jeden Pseudowissenschaftler und jede Verschwörungstheorie ab“, so Raimond Spekking. „In der Wikipedia geht es eben nicht um Meinungen“, betont Juliane Leopold. Die freie Enzyklopädie bildet so ein notwendiges Gegengewicht zu den algorithmisch gesteuerten Online-Realitäten. Nicht zuletzt, weil sie nach dem Prinzip der Checks & Balances funktioniere – der wechselseitigen Kontrolle: „Das könnt ihr machen, weil ihr viele seid!“, lobt Leopold die Community.

Ja, Quellen müssen mehrfach geprüft, Informationen kritisch hinterfragt werden. Aber wer prüft? Und wer hinterfragt? Wer entscheidet, wann eine Diskussion durch Moderatoren abgebrochen wird, weil sie eskaliert oder unbegründet ist? Ja, das alles ist bestens geregelt in der Wikipedia. Was die Wikipedia noch braucht, ist ein angemessener Umgang mit Pseudowissenschaftlern und Verschwörungstheoretikern. Laut den aktuellen Regeln werden solche Veröffentlichungen schnell abgefertigt und ignoriert. Wenn Demokratie bedeutet, dass nur Meinungen zählen, die von mindestens einer größeren Firma für verbreitenswert befunden wurden, dann bin ich kein Demokrat.