Zum Blumengießen nach Tallinn¶
Freitag, 17. August 2018. Heute bin ich zum Blumengießen nach Tallinn gefahren. Da musste ich an das Lied von Georg Kreisler denken: Blumengießen.
Genauer gesagt ist der eigentliche Grund für meine Fahrt, dass ich morgen zu einer Versammlung muss zur Vorbereitung des Papstbesuchs im September. Aber dahin hätte ich auch erst morgen früh losfahren können. Also dass ich schon heute hier bin, liegt an den Blumen.
Jetzt wo ich sie begossen habe und hier alleine sitze und finde, dass ich diese Woche genug gearbeitet habe, da kann ich ja noch mal kurz berichten, wie es uns geht.
Mein Asthma hat wieder begonnen, nachdem ich einige Monate vollkommen beschwerdefrei war. Das freut mich nicht wirklich, aber ich finde mich damit ab und nehme jetzt wieder brav morgens und abends mein Foster, das die Lungenärztin mir im Januar verschrieben hat.
Iiris hatte nach dem Bibellager gleich eine Freundin aus Märjamaa für zwei Tage zu Besuch. Danach ist sie ganz alleine mit dem Bus für zwei Tage zu besagter Freundin nach Märjamaa zu Besuch gefahren. Gerade rief sie mich an weil sie allein unterwegs zur Bushaltestelle war und Angst bekommen hatte, in zu verpassen. Eigentlich hatte sie Mama angerufen (die kümmert sich bei uns um so was), aber die hob nicht ab.
Mari ist seit vorgestern auf Vormsi, wo sie mit ein paar Dutzend anderen Hiiukannelspielern mehrere Tage lang übt. Mal sehen, ob das ihre Motivation weckt. Sie hat vor zwei Jahren eine Hiiu-Kannel bekommen und nimmt Privatunterricht in Tallinn, aber findet bisher zum Üben kaum Zeit.
Ich habe enorm viel Arbeit mit Lino (ja, mich müsste es dreimal geben), aber das empfinde ich eher als Freude denn als Stress. Mehr darüber könnt ihr fast täglich in meinem englischen Blog.
Ly genießt das ruhige Leben auf dem Lande als Frau eines wohlverdienenden Programmierers. Sie strickt zur Zeit hauptberuflich und räumt nebenbei ein bisschen auf. Als eines der Ergebnisse ihrer Nebentätigkeit habe ich auf der Fahrt hierher eine Wagenladung Kram zum Containerpark von Märjamaa gebracht.
Gestern abend waren wir beide ja dann ohne Kinder zu Hause und haben gemeinsam (!) einen Quadratmeter Pflastersteine neben unserem Haus rausgehoben, etwas Sand drunter verteilt und sie wieder zurückgelegt. Das (!) hinter dem gemeinsam zeigt meine Freude darüber, dass Ly und ich Fortschritte machen in puncto Teamwork. Wir beide streiten uns ja oft und ausgiebig über banale Dinge, aber vor einer Woche waren wir uns einmal einig darüber, dass wir beten sollten „Lieber Gott, lehre uns, bei Meinungsverschiedenheiten nicht immer gleich Krieg zu führen.“ Jaja, ich kann bezeugen: Beten hilft, und Glaube kann Berge versetzen.