Mit dem Männerchor auf die Insel

Sonntag, 12. August 2018. An diesem Wochenende war ich mit dem Männerchor von Vigala auf Hobulaid, einer kleinen Insel vor der estnischen Küste. Neben den 16 Männern waren auch drei Frauen mit dabei: die Klavierspielerin und zwei Solistinnen.

Die Insel ist 75 ha groß und 2,5 Km lang. Es gibt weder fließendes Wasser noch elektrischen Strom. Es gibt sieben Anwesen, die nur im Sommer bewohnt sind. Eines der Anwesen gehört der Gemeinde Märjamaa und wird als Ferienzentrum genutzt. Die Gemeinde beschäftigt zwei Halbtagskräfte, die sich um Unterhalt und Verwaltung kümmern. Die Gemeinde hat außerdem ihren eigenen Kutter, denn eine Fährverbindung gibt es natürlich auch nicht. Die Überfahrt dauert eine halbe Stunde. Zehn Passagiere passen auf den Kutter, also musste er zweimal fahren.

Am Samstagnachmittag probten wir intensiv einige Stunden lang für ein Konzert, das Anfang November stattfinden wird. Danach kam die Belohnung für unsere Anstrengung: ein deftiger Saunaabend, der bis in die Morgenstunden dauerte.

Als die meisten betrunken waren, saßen drei stillere Typen etwas abseits: Henn, Meelis und ich. Wir redeten über Gott und die Welt, schauten den Sternschnuppen zu und genossen es, endlich auch mal über Dinge reden zu können, die nicht witzig sind.

Das einzige motorisierte Fahrzeug der Insel ist der alte Traktor aus der Sowjetzeit, der bei der Ankunft unser Gepäck abholte.

Das Ferienzentrum der Gemeinde Märjamaa ist gut unterhalten und wird auch für ganze Lager benutzt.

Am Sonntagmorgen machte ich einen Morgenspaziergang, während die anderen noch schliefen.

Wenn die Hinreise gestern schon abenteuerlich war, dann wurde die Rückfahrt fast spannend, denn die See war etwas unruhig. Zwei kurze Videos.

Bei der Autofahrt vom Hafen Rohuküla zurück nach Vigala.

Ich kenne Leute, die 3000€ zahlen würden für solche Erlebnisreisen, bei uns reichten 30€ pro Person.