Zwei Wochen in Eupen

Hallo Freunde,

zwei schnelle Wochen in Eupen sind vorbei. Für mich zwei Wochen mit Iiris ohne Ly und Mari, zwei Wochen bei meinen Eltern und in meiner Heimatstadt. Für Iiris war die Reise eine Fülle von bereichernden und vorwiegend schönen Erlebnissen. Für Lino (meine Arbeit) war die Reise wichtig, mindestens drei Projekte hatten sozusagen darauf gewartet.

Jetzt sitze ich zur Abwechslung noch mal wieder in Tallinn, wo ich bis Mittwoch bei Mari wohne, während Ly sich in Vigala um Iiris kümmert. Ich versuche mal einen kurzen Bericht, bevor ich mich daran mache, meinen übervollen Posteingang und meine ellenlange To-Do-Liste abzuarbeiten.

Die Reise verlief ohne Probleme. Iirisens plötzliches Fieber am Tag vor der Abreise hätte ja dem Ganzen ja beinahe noch eine ganz andere Richtung gegeben. Aber schon im Flughafen, noch mit 38° Fieber, war ihre Stimmung wieder bestens.

Anders als im Oktober hatte Iiris diesmal nicht erst ab der zweiten Woche sonden schon von Anfang an täglich Heimweh. Eigentlich hatte das schon vor der Reise begonnen. Wir gingen das aber ganz systematisch an, vor der Abreise half uns eine Liste mit Für-und-Wider-Argumenten, während der Reise half eine SMS an Mama.

Meine Eltern halten noch immer die Stellung. Im Dezember hätten sie beinahe mal aufgegeben und sich ins Altersheim absetzen lassen. Aber Unkraut vergeht ja nicht. „Hotel Mama“ ist weiterhin geöffnet.

In Eupen bewegen Iiris und ich uns entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Meine Eltern haben kein Auto mehr, und für die Arbeit brauche ich keines, weil alle meine Termine mit Kunden im Umkreis von höchstens drei Kilometern sind. Das hat viele Vorteile, zum Beispiel können wir zwischendurch die Blumen am Wegesrand und sonstige schöne Dinge fotografieren, nicht zuletzt uns selbst.

Zur Schule ist Iiris nur drei Tage lang gegangen, weil am Altweiberdonnerstag die Karnevalsferien begannen. Und ihren ersten Tag, den Montag, hat sie verpasst, weil sie sich vor den vielen Kindern dort fürchtete. Erst am Dienstagmorgen gelang es mir, sie zu überreden, es doch wenigstens mal einen Tag zu probieren. Abends erinnerte sie sich dann kaum mehr an ihre Furcht und berichtete strahlend, wie toll es war. Und am Donnerstag habe ich es dann sogar geschafft, wenigstens beim Abholen mal schnell ein Foto zu machen mit einigen der vielen furchterregenden Kinder.

Den Karneval durften wir wieder bei der Gruppe „Koffer“ mitmachen. Diesmal sind wir gleich drei Tage lang im Zug mitgegeganen.

Mehr Fotos dazu unter Karneval in Eupen und Karneval in Kettenis.

Die estnischen Hausaufgaben mussten aber auch in den Karnevalsferien gemacht werden. Eine davon war die tägliche Arbeit im „Mathe-Lager“, einem Internet-Wettbewerb aller estnischen Grundschulen. Iirisens Schule steht unter den 500 Teilnehmern immerhin auf dem 283. Platz.

Vielen Freunden konnten wir begegnen – und vielen anderen leider nicht.

Was meine Arbeit betrifft, hatten wie gesagt mindestens drei Projekte auf diese Reise gewartet. Hier einmal ein Gruppenbild mit Lino im Büro der VoG Eiche, und ein anderes Mal hat Iiris mich in einem der wenigen kurzen Momente fotografiert, wo ich ein bischen programmieren konnte.

Liebe Freunde, soweit ein definitiv unvollständiger Reisebericht. Herzliche Grüße aus Tallinn sendet

Luc