Eine unschöne Überraschung

Donnerstag, 29. Februar 2024

Hallo Freunde,

gestern ist noch mal wieder etwas Interessantes in meinem Leben passiert.

Dabei war ich so dankbar für die „langweilige“ Routine, die in den vergangenen Monaten geherrscht hatte. Der zweite PET-Scan in Tallinn war wie erwartet negativ. Fast täglich machte ich mittags meinen anderthalbkilometrigen Sonnenspaziergang zum Einkaufszentrum, fast wöchentlich fuhr ich morgens zum Schwimmbad, zwei- bis dreimal wöchentlich zum Taizé-Gebet, sonntags zur Messe (lies hier falls dich letzeres wundert).

Aber mit dieser Ruhe ist jetzt erst mal wieder Schluss, denn am Dienstag bin ich beim Spaziergang gestürzt und habe mir einen Oberschenkelhalsbruch zugelegt. Heute habe ich eine Prothese eingebaut bekommen. Die Heilung wird mindestens vier Monate dauern.

Zum Glück wird meine Arbeit an Lino durch diese Geschichte nicht behindert. Vielleicht finde ich dadurch in den kommenden Monaten ja sogar mehr Zeit für Lino als bisher.

Erinnert ihr euch an mein Gebet für Lino im letzten Rundbrief? Das wurde schon einige Stunden, nachdem ich die Mail verschickt hatte, erhört, der Kunde hat zugesagt! Ist doch bemerkenswert. So was macht mir Mut.

Insgesamt bin ich ja kein guter Verkäufer. Ich bin so überzeugt von Linos Qualitäten, dass ich mich schwer tue, sie den Kunden zu erklären. Meine Vision für Lino ist irgendwie eine Nummer zu groß für einen Betrieb mit mir als Leiter. Wenn wir wollen, dass Lino auch nach meiner Pensionierung noch benutzbar bleibt, dann braucht es Leute, die an meiner Stelle und besser als ich aus Lino Geld machen. Denen würde ich das Autorenrecht an Lino schenken mit der Bedingung, dass es Freie Software bleibt, und der Hoffnung, dass sie mir ein bescheidenes Gehalt zahlen, solange Lino ihnen Geld einbringt. Lino braucht jemanden, der mein Chef wird. Das schreibe ich übrigens schon seit Jahren so ähnlich: Hire me.

Zum Abschluss noch ein paar Schnappschüsse aus unserem Alltag im Februar. Lys Medizin enthält unter anderem Schnaps. In unserem Stadtteil gibt es viele hungrige Eichhörnchen. Mari gibt ein spontanes Ständchen in ihrer Bud in Tartu. Am Nationalfeiertag (24. Februar) gibt es bei uns traditionell Festessen mit Gratin dauphinois, Rindberbraten und Käse in den Nationalfarben.

Und wieder einmal danke dafür, dass du bis zum Ende gelesen hast!

Mit lieben Grüßen aus der Intensivstation des Tallinner Regionalkrankenhauses

Luc

Diesen Rundbrief habe ich per E-Mail an alle verschickt, die in meiner Freundesliste stehen.