Vergleich Bildung in Estland und Deutschland

Mittwoch, 24. Oktober 2018. Eine Freundin machte mich auf einen Artikel „So geht Schule, die wirklich aufs Leben vorbereitet“ aufmerksam, den ich auf perspective-daily.de lesen konnte, den man allerdings inzwischen leider nicht mehr frei lesen kann. Mein folgender Kommentar dagegen ist und bleibt frei und kostenlos, und jeder darf ihn auch wiederveröffentlichen (allerdings nicht, ohne mich als Autor zu erwähnen).

Ja, der Artikel ist ein bisschen übertrieben, beschreibt aber einen der Unterschiede zwischen deutschen und estnischen Schulen: die Esten werden sicherlich in die Geschichte der Menschheit eingehen als einer der Pioniere der digitalen Gesellschaft.

Was die Autorin unter den Teppich kehrt, sind Fragen wie „Ist es nicht gefährlich für ein Volk, sich abhängig von Computersystemen zu machen, die größtenteils außerhalb des Landes entwickelt werden?“. Dass digitale Schule in Estland so billig geht, liegt auch daran, dass die Esten wenig Widerstand zeigen, sich in eine sklavenähnliche Abhängigkeit von großen Konzernen zu bewegen. Linux wird kaum benutzt, weil Microsoft ja gratis für Schulen ist und IT-Fachkräfte für Wartung billiger zu haben sind. Das Unterrichtsministerium empfiehlt den Schulen Google als Anbieter für Mail-Server, weil das kostenlos ist. Dadurch geraten aber die „kleinen“ estnischen Firmen in Bedrängnis, die diese Dienste bisher auch schon recht gut anboten, aber eben ein paartauesend Euro pro Jahr fragten von den Schulen. Wenn Google und Microsoft gottgewollt ist, dann ist das die richtige Richtung. Möglicherweise sind sie Vorreiter der kommenden Weltregierung, die den Frieden unter alle Menschen bringen wird. Ich will diese Möglichkeit nicht ganz ausschließen, kann das aber momentan noch nicht glauben. Ja, wir sind in der digitalen Revolution und werden da nicht unverändert wieder rauskommen, und Estland zeigt der Welt interessante Vorzeigeprojekte, von denen andere Völker lernen dürfen und sollten. Aber die wichtige Frage ist, in wessen Hand wir dabei das Steuer übergeben : in die Hand Gottes oder die des Mammon.