Und hopp von Eupen nach Vigala

Hallo Freunde,

ich bin gestern wohlbehalten und sicher von Brüssel nach Vigala gereist. Immer wieder fasziniert staune ich darüber, wie der Homo sapiens es schafft, immer größere Systeme immer reibungsloser funktionieren zu lassen. Das ist nicht selbstverständlich. Auf der indonesischen Insel Sulawesi haben durch das schwere Erdbeben und den Tsunami 5.000 Kinder ihre Angehörigen verloren oder sind von ihren Familien getrennt [1]. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo breitet sich im Oktober die Infektionskrankheit Ebola doppelt so schnell aus wie im September. 125 Tote und 200 Krankheitsfälle meldet die Weltgesundheitsorganisation in einer Region, die auch von bewaffneten Konflikten erschüttert ist [2]. Das sind nur zwei der Fürbitten von Brot für die Welt am heutigen Sonntag.

Die beiden Wochen in Eupen waren geprägt von wichtigen Gesprächen mit größeren Kunden über unsere Zusammenarbeit. Ein großes Projekt kommt in den Endspurt, da gibt es viel Arbeit. Ein weiterer neuer Kunde ist in die Warteschlange gekommen. Es besteht Grund zu hoffen, dass Lino bald einen neuen Mitarbeiter in Ostbelgien erhält. Lino wächst und wird zunehmend in mittleren Betrieben verwendet, wo ich als Geschäftsführer neue Regeln formulieren muss. Eine Arbeit, in der ich Autodidakt bin und vieles lernen muss, was Unternehmer und Projektmanager längst wissen. Das ist anstrengend, spannend und faszinierend. Immer wieder erfahre ich auch dankbar Gottes Segen und Hilfe dabei.

Parallel zur Arbeit habe ich auch diesmal wieder viel Zeit bei meiner Mutter und Geschwistern verbracht, viele alte Freunde treffen und ihre Sorgen und Freuden ein wenig teilen dürfen. Dass ich das längst nicht mit allen machen kann, damit finde ich mich inzwischen kampflos ab.

Nach der Landung in Tallinn bin ich gleich mit dem Auto weiter gefahren bis Märjamaa, wo die Musikschule ihr 30-jähriges Jubiläum feierte. Dort kam ich während einer der vielen Reden an und setzte mich zwischen meine Frauen. Wir blieben nicht bis zum Ende der Feier, konnten aber noch mit Iirisens Geigelehrerin sprechen und ihr unseren Dank vermitteln für die beiden Jahre, in denen sie Iiris auf die Musikmittelschule vorbereitet hat.

Heute habe ich den Gottesdienst geschwänzt, das wäre einfach zu viel des Guten gewesen. Ly und Iiris sind reiten, Mari büffelt für Zwischenprüfungen. Heute abend gehen Ly und ich wieder zur Volkstanz-Probe. Iiris macht zur Zeit auch mit, denn wir üben einen Familientanz fürs Tanzfestival im Juni 2019.

Diese Woche werden wir alle in Vigala sein, weil in Estland Schulferien sind.

Liebe Grüße aus Vigala, wo die Welt so friedlich und klein ist.

Luc

Sonntag, 21. Oktober 2018