Bete einfach

Freitag, 15. Januar 2016. Heute habe ich durch einen Freund mitbekommen, dass die Engländer im Dezember über das Vaterunser diskutiert haben, weil einige Kinoketten einen Werbespot der Anglikanischen Kirche nicht zeigen wollten.

Ich finde den Spot in der Tat cool gemacht. Schön zu sehen, dass Werbeleute ihre Kunst nicht nur für Sinnloses benutzen. Die beworbene Webseite justpray.uk (auf der man den umstrittenen Spot natürlich sehen kann) finde ich übrigens auch inhaltlich gelungen. Zum Beispiel:

What is prayer?
The hardest thing about prayer is beginning.
So just start.
Wanting to pray is the beginning of a relationship with God that can grow and grow.
Find the way of praying that is right for you.
Explore different ways of praying.
Listen as well as speak.
Give thanks as well as ask for help.
Don’t just look for results. Don’t give up when it gets hard. Trying to pray is praying.

Ich las auch einen Artikel im Guardian über die Geschichte.

Aber das dort zitierte Argument des Pressesprechers der Church of England, dass die Zensur gegen „freie Meinungsäußerung“ verstoße, finde ich wohl überhaupt nicht gut. Ich finde es im Gegenteil korrekt, dass auch Kinoketten frei entscheiden dürfen, was sie zeigen und was nicht. Und dass sie vorsichtig sind mit religiösen Werbespots, finde ich verständlich.

Andererseits hoffe ich, dass die Manager von DCM ihre voreilige Zensur rückblickend bereuen. Denn gerade ein mutiges öffentlichen Bekenntnis unserer „westlichen“ Gesellschaft zum Christentum (genauer gesagt zu einem toleranten und rationell klar definierten Christentum) ist der einzige Weg, um sich vor Überwucherung durch fundamentalistische religiöse Eiferer zu schützen. Wobei ich mit den Eiferern nicht nur Islamisten meine, sondern zum Beispiel auch Kreationisten.