Dienstag, 26. Mai 2015

Ich las einen Artikel Infidelity Lurks in Your Genes. „For some, there is little innate temptation to cheat; for others, sexual monogamy is an uphill battle against their own biology.“

Genetisch bedingt. Genau. Hört sich richtig an. Dass ich meiner Frau seit unserer Hochzeit treu bin, hat überhaupt nichts mit moralischen Ansprüchen und geistiger Disziplin zu tun, sondern ich habe einfach keine Lust auf noch eine Frau. Ich habe schon genug zu tun mit meiner Frau. Lust auf einen Seitensprung habe ich auch immer wieder mal, ich bin ja nicht blind. Aber die geht immer vorbei, bevor irgendwas passieren kann. Ich bin einfach zu faul zum Flirten.

Den moralischen Aspekt von Treue würde ich gar nicht so sehr im sexuellen Lustbereich definieren, sondern im Bereich der Verantwortung: wenn zwei Menschen ein Kind gezeugt haben, dann sind sie beide für dieses Kind verantwortlich, und zwar lebenslänglich – bis der Tod sie scheidet.

Wenn meiner Frau mal ein Seitensprung passieren würde, dann fände ich das noch keine Katastrophe. Und im Fall einer biologischen Folge würde ich wohl auch dieses Kind bei uns willkommen heißen. Nur sollte dessen Vater dann bitteschön auch seine Verantwortung tragen. Das würde unser aller Leben natürlich komplizierter machen, aber nicht unbedingt zur Hölle.